Remplin – Schloss

Seit 1405 gehörte das Dorf Remplin und das umliegende Gelände zum Besitz der gräflichen Familie von Hahn. Der ursprüngliche Bau war ein Renaissanceschloss, das um 1700 seitliche Anbauten erhielt und zu einem Barockschloss umgebaut wurde.  Der großzügig angelegte Barockgarten stammt aus derselben Zeit.

Schloss Remplin galt als eines der schönsten Landsitze Mecklenburgs.

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Nach mehreren Besitzerwechseln gelangt das Schloss 1851 in den Besitz von Herzog Georg von Mecklenburg-Strelitz. Im selben Jahr schon beginnen Umbauarbeiten am Schloss. Aus dem einstigen Barockschloss wird nun ein neogotischer Bau. Genutzt wird es hauptsächlich als Sommersitz und Jagdschloss.

Der Schlosspark wurde 1860 erweitert und unter der Leitung des bekannten preußischen Gartenkünstlers und General-Gartendirektors der königlich-preußischen Gärten, Peter Joseph Lennè, zum Landschaftspark umgestaltet.

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Das gesamte Ensemble wird schon 1930 unter Denkmalschutz gestellt.

Familienmitglieder der fürstlichen Linie Mecklenburg – Strelitz leben bis 1940 im Schloss. Im April 1940 brennt fast das gesamte Schloss ab. Offizielle Brandursache ist ein Schornsteinbrand. Aufgrund der familiären Verbindungen zur russischen Zarenfamilie der Romanows munkelte man von Brandstiftung – bewiesen werden konnte das nicht. Raub der Flammen wurden auch viele Kunstschätze der Familie, die nach dem Brand das Schloss verließ.

Nach 1945 wurde die fürstliche Familie schließlich enteignet.

Vom Schloss selbst sind heute nur noch einige Reste des ehemaligen Nordflügels erhalten.

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Nach vielen Jahrzehnten des Verfalls und des Leerstandes wurde das Schloss im Jahre 2019 für sage und schreibe 18.500 Euro verkauft. Derzeit laufen Sicherungs- und Sanierungsarbeiten.

Ebenfalls erhalten sind einige Wirtschaftsgebäude, der Torturm und der Schlosspark.

Quellen:

Bengelsdorf, Torsten „Rempliner Schloss gehört jetzt Berlinern“, Nordkurier, 02.05.2019 (online)

Geinitz, Eugen „Landeskunde von Mecklenburg“, 1907

[Hrsg.] Umweltministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern (gefördert durch Deutsche Bundesstiftung Umwelt); Informationstafeln vor Ort „Schloss Remplin“ und „Parkanlage Remplin“, o.D.

Neumann, Gustav „Das Deutsche Reich in geographischer, statistischer und topographischer Beziehung“, Erster Band der „Geographie des Preußischen Staates“, Berlin, 1874