Fincken – Herrenhaus

Fincken – Ein unscheinbarer Ort im Mecklenburgischen Hinterland. Ein kleiner Ort nur, doch – typisch für Mecklenburgische Lande – ein kleines Herrenhaus liegt im Dornröschenschlaf.

Eingebettet in idyllischer Landschaft.

Erbaut 1801 als Sitz der Familie von Blücher. Die letzten Familienmitglieder fliehen kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges. Nach Kriegsende wurden die Gebäude als Notunterkünfte genutzt. Der Umbau zu einem Ferienheim erfolgte Anfang der 1970er Jahre, eröffnet wurde es 1972 als Ferienheim des VEB Bau- und Montagekombinat Chemie Leuna. Neben dem Herrenhaus wurde noch ein Apartmenthaus in Plattenbauweise errichtet, das heute von der Natur zurückerobert wird. 1990 erfolgte der vergebliche Versuch, das Herrenhaus als Schloss-Hotel weiter zu nutzen. Der nächste Nutzer war dann das Kreisdiakonische Werk Güstrow. Seit dessen Auszug 2001 stehen die Gebäude endgültig leer.

Man ist schnell daran vorbeigefahren, die Autobahn ist in unmittelbarer Nähe. Nur kundige wissen, welches Kleinod sich hier befindet. Direkt hinter dem Herrenhaus beginnt der Urwald – den einstigen Park kann man nur erahnen. Reste eines Schwimmsteges am nahen See sind noch erkennbar. Eine kleine Uferpromenade muss es hier einst gegeben haben, Reste von Laternen künden noch davon. Von den Fenstern des nahe gelegenen Apartmenthauses hatte man einen wundervollen Blick auf den See und in die Natur. Heute verschwindet der Beton hinter Bäumen und Gestrüpp; und was sich die Natur nicht zurückholte, zerstören Vandalen. Sinnlose Zerstörungswut mancher Zeitgenossen macht leider auch hier vor diesem versteckten Ort keinen Halt.

Noch ist dieser Ort lost, bald wahrscheinlich nur noch Ruine.