Flugplatz Damgarten – Fernmarkierungspunkt Ost (FFF 07)

Der unbedarfte Wanderer durch den Schünhagener Forst, sofern er sich denn an diese abgelegene Stelle verirren sollte, findet heute nur noch wenige Spuren der ehemaligen militärischen Nutzung. Auf einer Lichtung ist heute im Wesentlichen nur noch ein großer Erdhügel erkennbar.

FFF 07 Zustand 2022 05

Hier wurde ein Fahrzeugbunker zugeschüttet. Vergraben und am liebsten vergessen.

FFF 07 Zustand 2022 25

Alles andere wurde längst platt gemacht. Hier befand sich von 1951 bis 1994 eine unscheinbare militärische Einrichtung der GSSD, ohne die der reguläre und starke Flugbetrieb auf dem nahen Flugplatz Damgarten nicht ohne weiteres sicher möglich gewesen wäre: der östliche Fernmarkierungspunkt, der ein Funkfeuer enthielt. Er diente den Piloten zur Markierung der 4.000 – Meter – Entfernung bis zum Beginn der Landebahn. Die offizielle Bezeichnung lautete: FFF 07, also Fernfunkfeuer, 70 Grad (Sende-Frequenz 325 kHz, Kennung „MA“).

Bemerkenswert ist, das dieses Fernfunkfeuer Tag und Nacht besetzt und bewacht war. So sollte Sabotage verhindert werden und man konnte beim Versagen der Technik schnell Reparaturen durchführen. Das gesamte Gelände war eingezäunt.

FFF 07 Zustand 2009 09

Ein kleiner Unterstand für die Wache, die das Tor und den Zaun kontrollierte, befand sich direkt neben der Zufahrt. Die Zufahrt zum Standort, die mitten im Wald vom Hauptweg abzweigt, ist heute kaum noch als solche zu erkennen.

FFF 07 Zustand 2022 09

Das gesamte Gelände war natürlich weiträumiges militärisches Sperrgebiet – Zutritt streng verboten. Auf dem Gelände befand sich neben dem Gebäude für das Funkfeuer auch ein Garagenbunker, der Platz für 2 Fahrzeuge bot.

Für die Wasserversorgung wurde ein Brunnen gebohrt.

FFF 07 Zustand 2009 11

Die Stromversorgung erfolgte über eine eigens angelegte Leitung auf Holzmasten, die mitten in den Wald hinein führte. Heute ist davon nichts mehr zu sehen. Zentrum des kleinen Standortes war sicherlich das Dienst- und Unterkunftsgebäude. Vermutlich wurde hier auch in 24 oder 48-Stunden-Schichten gearbeitet.

Interessant ist, das durch die mehrmalige Verlängerung der Start- und Landebahn auch die Standorte der Nah- und Fernmarkierungspunkte verlegt werden mussten. War beim Nahmarkierungspunkt NFF 07 noch Platz auf dem Gelände selbst, war das beim FFF 07 etwas anders. Dieser lag mitten im Wald, hier musste erst gerodet werden, um Baufreiheit und ausreichend freien Raum für die Abstrahlung des Funksignals des Senders zu bekommen.

Der ursprüngliche Standort lag etwa 350 m näher in Richtung Flugplatz.

Im Jahre 2009 waren noch einige Reste dieses ursprünglichen Standortes erkennbar, heute hat sich die Natur das wenige auch noch zurückgeholt.

Nach dem Abzug der russischen GSSD – Truppen im Juni 1994 blieben zunächst nur die puren Gebäudehüllen übrig – die abziehenden Truppen haben alles mitgenommen, was nicht niet- und nagelfest war.

Die letzten Reste dieses vergessenen Lost Places wurden etwa 2011/2012 abgerissen. Nur der Fahrzeugbunker überlebte, wurde aber zugeschüttet.

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