Bingerbrück – Güterbahnhof

Dieser Ort ist seit 2008 gänzlich verschwunden: der Güterbahnhof Bingerbrück nebst Betriebswerk.

Im Bahnhof Bingerbrück treffen die linksrheinische Bahnstrecke (Mainz-Koblenz-Köln) und die Nahetalbahn aufeinander. Deshalb war der Bahnhof Bingerbrück als Trennungsbahnhof mit großem Güterbahnhof angelegt.

Zur Eröffnung des Bahnhofes im Juli 1858 war Bingerbrück nur Bahnhof der Nahetalbahn; die linksrheinische Strecke endete in Bingen; erst ein Jahr später, 1859 erfolgte der Brückenschlag über die Nahe.

Von 1862 bis 1900 gab es eine Waggonverladestelle in Bingerbrück für eine Rheinquerung per Dampfschiff nach Rüdesheim zur rechtsrheinischen Bahnstrecke; dieses „Trajekt“ wurde 1900 eingestellt, und wenige Jahre später durch die Hindenburgbrücke ersetzt.

Im zweiten Weltkrieg war der gesamte Bahnhof durch Luftangriffe zerstört worden. Nach 1945 wurden die Bahnanlagen wieder aufgebaut und schrittweise bis 1951 in Betrieb genommen.

1960 wurde im Betriebswerk eine 3.000 Quadratmeter große Wagenausbesserungshalle errichtet, die jedoch schon 1978 wieder geschlossen wurde.

Seit 1969 gehört Bingerbrück zur Stadt Bingen, so dass Bingen plötzliche mehrere Bahnhöfe hatte; aufgrund seiner Bedeutung wurde der Bahnhof Bingerbrück 1993 umbenannt in Bingen (Rhein) Hauptbahnhof.

Im Mai 1975 endete die Ära der Dampflokomotiven im Bingerbrücker Betriebswerk, die bis dahin das Bild bestimmten.

Der Güterbahnhof wurde mit Beginn der 1990er Jahre nach und nach stillgelegt, das gesamte Bahnhofsgelände, das inzwischen mehr als 150.000 Quadratmeter umfasste, umgestaltet und der renaturierte Teil des ehemaligen Güterbahnhofes als Park am Mäuseturm integraler Bestandteil der Landesgartenschau Rheinland-Pfalz 2008.

Verschwunden sind der Ringlokschuppen, die Drehscheibe, die Ablaufberge; und viele Gleise.

Die ehemalige Wagenausbesserungshalle wurde als Gebäude erhalten; der ehemalige Personentunnel, der unter den Bahngleisen in das Betriebswerk führte, wurde verfüllt.

Im Norden des Geländes ist das ehemalige Befehlsstellwerk Bingerbrück noch erhalten.

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