Bunker

Ein Wort, das für viele als Sinnbild für Lost Places schlechthin gilt: Bunker.

Es gibt unzählige Gründe, warum Bunker gebaut wurden; viele Kriege und Krisenzeiten haben den Anlass gegeben, sowohl Menschen als auch Technik in besonders geschützten Anlagen unterzubringen bzw. zu verstecken.

Es liegt in der Natur der Sache, das viele dieser Anlagen und Bauwerke – egal, ob groß oder klein – im Verborgenen errichtet wurden und kaum jemand davon wusste. Vermutlich liegt gerade darin der Reiz, etwas zu entdecken oder zu sehen, was für viele andere verborgen bleibt.

Der überwiegende Teil derartiger Anlagen wurde vermutlich für militärische Zwecke errichtet, was den Grad der Geheimhaltung natürlich noch erhöhte. Mit dem Verschwinden ganzer Armeen verschwanden die Bauwerke meistens nicht, manche wurden nachgenutzt, manche wurden vergessen. Unzählige Armeen der letzten fast 200 Jahre haben einige Spuren hinterlassen.

Hier geht es nicht darum, zu verklären, sondern aufzuklären und zu dokumentieren.

Ab wann das Wort „Bunker“ gebräuchlich wurde, ist nicht sicher an einem bestimmten Datum festzumachen. Besonders geschützte Räume in Festungsbauwerken bezeichnete man lange als Kasematten; dies war auch bei den „jüngeren“ Festungsanlagen noch der Fall, etwa bei der französischen Maginot-Linie oder der deutschen Festungsanlage im Oder-Warthe-Bogen („Ostwall“ genannt).

In Deutschland sprach man 1939 noch von „bombensicheren Bauwerken“; erst mit dem sogenannten „Führersofortprogramm“ zum Bau von Luftschutzanlagen hielt 1940 das Wort „Bunker“ Einzug in den offiziellen Sprachgebrauch.

Nach dem Krieg wurde das Wort Bunker offiziell eher vermieden. Sonderbauwerke oder geschützte Bauwerke waren die Begriffe der Wahl.

Grundsätzlich kann man zwei Arten von Bunkern unterscheiden: Hochbunker und Tiefbunker. Tiefbunker sind naturgemäß schwer zu entdecken – die Standorte waren geheim und oft zusätzlich getarnt (z.B. unter Wohnhäusern).

Selbst Hochbunker können mitunter nicht so ohne weiteres als solche erkannt werden. Die Integration in das Stadt- oder Landschaftsbild hatte nicht nur ästhetische Gründe, sondern oft Gründe der Tarnung.

Aus der Zeit des zweiten Weltkrieges lassen sich heute noch diverse Hochbunker entdecken, die vorrangig für Zwecke des zivilen Luftschutzes errichtet wurden. Sie stehen oft mitten in Wohngebieten.

Fast verschwunden aus dieser Zeit sind inzwischen die vielfach gebauten Kleinbunker – Splitterschutzzellen (oder auch Einmannbunker) genannt. Zu finden waren sie häufig in und bei Industriegebieten oder Bahnanlagen.

HRO-FIKO-Splitterschutzzelle 01

Aus den 1960er Jahren sind auf dem Gebiet der ehemaligen DDR noch zahlreiche Luft-Beobachtungsstellen zu finden. Diese sogenannten Luftbeobachtungsbunker wurden – aufgrund ihrer spezielle Funktion – an eher exponierten Stellen errichtet.

LuBeBu Triwalk 01

Vor allem die militärischen Bunker der verschwundenen Armeen NVA und GSSD waren als Tiefbunker angelegt; teilweise wurden Anlagen aus dem zweiten Weltkrieg nachgenutzt; viele jedoch neu errichtet. Die Standorte waren streng geheim. Viele Unterlagen zu diesen Bauwerken sind verschwunden.