Wiesbaden – Schlachthof

Im Jahre 1884 wurde vor den Toren der Stadt Wiesbaden ein Schlachthof errichtet. Es entwickelte sich schnell ein größerer Komplex; Viehandel in großen Viehhallen und Fleischverkaufsstellen aller Art, eine Ölmühle und später sogar eine Spedition siedelten sich hier ebenso schnell an.

In den Jahre 1897 bis 1899 entstand die Kühlanlage und das Maschinenhaus nebst Wasserturm. Im Untergeschoss des 36 m hohen Wasserturms befand sich ein Kühlraum, im Erdgeschoss wurde Eis ausgegeben. In den oberen Stockwerken befanden sich die Baderäume für das Personal und die Untersuchungsräume für die Veterinäre. Interessanterweise gab es oben im Wasserturm ein Heißwasserreservoir, der Kaltwasserspeicher befand sich im Keller.

Als 1906 der Wiesbadener Hauptbahnhof in unmittelbarer Nähe eröffnet wurde, entwickelte sich dieser Standort schnell.

Das Maschinenhaus, das Kesselhaus und das Vorkühlhaus wurden im zweiten Weltkrieg zerstört und danach wieder aufgebaut.

1990 wurde der Schlachthof geschlossen und fast das ganze Gelände abgebrochen.

Ab 2008 wurde die Brachfläche um den erhaltenen Wasserturm erfolgreich zu einem Kultur- und Freizeitzentrum umgestaltet, das international bekannt und geschätzt ist.

Die ehemalige Kleinviehkammer und Räucherhalle ist heute eine Konzerthalle; das ehemalige Kesselhaus beherbergt Gastronomie.


 

WASWOSTATUS
Städtischer Vieh – und Schlachthof WiesbadenMurnaustraße 1, WiesbadenSaniertes Kesselhaus und Wasserturm (beherbergt Büros und Gastronomie); sanierte Kleinviehkammer und Räucherhalle ist heute Konzerthalle – gesamtes Areal gestaltet als Kulturzentrum Schlachthof; öffentlich begehbar im Rahmen der Nachnutzung

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