Eisenbahngeschichte

Ich bin mir sicher: jeder kennt eine stillgelegte Bahnstrecke oder einen Bahnhof, an dem kein Zug mehr hält. Die Fülle der stillgelegten Strecke scheint immens; dazu kommen weitere Stilllegungen von Strecken im Güterverkehr. Vor allem scheint die Zeit des schienengebundenen Güterverkehrs und der Güterbahnhöfe vorbei zu sein. In Windeseile werden Strecken zurückgebaut und umgestaltet – handelt es sich doch oft um Grundstücke in innerstädtischen Bereichen (der Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofes ist hier nur das prominenteste Beispiel).

Mit der Eröffnung der ersten Eisenbahnlinie in Deutschland im Jahre 1835 begann eine verkehrstechnische Revolution. Kein anderes Verkehrsmittel war zu dieser Zeit schneller und konnte Güter und Personen über weite Strecken sicherer transportieren; das nationale und internationale Eisenbahnnetz wuchs in den folgenden einhundert Jahren rasant. Ganze Regionen wurden verkehrstechnisch erschlossen und erlebten einen wirtschaftlichen Aufschwung; was heute kaum vorstellbar ist: zu dieser Zeit gab es kaum Straßen. 1842 umfasste das deutsche Eisenbahnnetz schon mehr als 1.000 Kilometer! Auf ihrem Höhepunkt – im Jahre 1912 – hatte das deutsche Streckennetz eine Länge von mehr als 58.000 Kilometern – heute ist es nur noch halb so groß…

Bahnlinien und Bahnbauwerke wurden in Rekordzeiten gebaut. Mit Dampf getriebene Lokomotiven prägten lange Zeit das Bild, bevor sie von Diesel- und Elektroloks abgelöst wurden.

Mit dem Siegeszug des Autos und des Individualverkehrs nahm die Bedeutung vieler Bahnstrecken ab, was leider oft zu ihrer Stilllegung führte. Streckenstilllegungen sind oft mit dem Niedergang von Regionen bzw. deren Industrie verbunden (Beispiele hierfür sind – aus verschiedenen Epochen –  die Aartalbahn und die Rostocker S-Bahnlinie 3 ).

Wer mit offenen Augen durch unser schönes Land fährt, findet mit Sicherheit das eine oder andere Relikt der fast 200-jährigen Eisenbahngeschichte.

Von einigen wird hier erzählt.

Aartalbahn - Bahnhof Hohenstein 04