Steinbrüche

Überall, wo gebaut wird, benötigt man es: Baumaterial. Seit Menschengedenken.

Stein gehörte neben Holz und Stroh zu den ersten Baustoffen. Noch heute beindrucken die prächtigen Bauten der alten Hochkulturen. Nicht nur in ästhetischer, sondern auch in technischer Hinsicht. Die Quader, aus denen die ägyptischen Pyramiden errichtet wurden, wiegen 50 Tonnen; in ägyptischen Steinbrüchen wurden Monolithen mit einer Länge von 30 Metern glatt herausgeschnitten; der größte Monolith der Antike wurde in Baalbek gefunden – ganze 1.650 Tonnen schwer bei Abmessungen von 4 x 4 x 20 Metern.

Die verwendeten Werkzeuge blieben Jahrtausendlang  fast dieselben: Brechstangen, Keile, Schlägel, Steinsägen und Lochbohrer.

Mit der industriellen Revolution setzte sich auch die Mechanisierung bei der Steingewinnung durch. Bewährte Fertigungstechniken wurden weiter entwickelt.

Trotz allen technischen Fortschritts blieb die Arbeit im Steinbruch immer schwere körperliche Arbeit.

Bis heute ist der Abtransport der gewonnen Materialien (Bruchstein, Steinblöcke, Tafeln, behauener Stein) entscheidend. Lange dominierte der Transport per Schiff, die Steinbrüche befanden sich dann idealerweise in der Nähe eines schiffbaren Gewässers oder benötigten eine möglichst kurze Verbindung zu einer Verladestelle.

Mit dem Siegeszug der Eisenbahn wurden viele Steinbrüche an das Bahnnetz angeschlossen – ein entscheidender logistischer Vorteil. Für den Transport innerhalb der Steinbrüche wurden meist schmalspurige Feldbahnen verwendet.

Gewonnen wurden und werden die steinernen Baumaterialien in Steinbrüchen, fast immer im Tagebau. Bei der Gewinnung von Marmor geht man heute – vor allem aus Gründen des Umweltschutzes – zum untertägigen Abbau über.

Wichtige abgebaute Gesteine sind bis heute: Basalt, Gneis, Granit, Kalkstein, Marmor, Quarz, Sandstein und Schiefer.

Der oberirdische Abbau hinterlässt natürlich Spuren, die man noch lange sehen kann. Manchmal überraschend nah am Stadtrand oder in der Nähe größerer Bauvorhaben.

Gegenwärtig gibt es – laut DNV (Deutscher Naturstein-Verband) – noch etwas mehr als 200 aktive Steinbrüche in Deutschland.

Nicht alle Steinbrüche lassen sich gut im Bild festhalten. Manchmal ist nicht viel mehr zu erkennen, als ein bewaldeter Taleinschnitt im Wald. Andere geben spektakuläre Bilder ab.

Beispiel Steinbruch 003

Brecher-Gebäude im Steinbruch Stöffel

Quellen:

[Hrsg.] Linke, F. „Handbuch der Ingenieurwissenschaften in vier Bänden. Vierter Band: Die Baumaschinen“, Leipzig, 1890

[Hrsg.] Mineralogisches Laboratorium und Geologische Sammlung der königlich Technischen Hochschule München „Nutzbare Gesteine und Mineralien des Königreichs Bayern“, München, 1896

Brockschmidt, Ralf „Fund im Libanon. Der größte behauene Stein der Antike“, Tagesspiegel, 04.12.2014 (online)


Steinbruch Taunusstein – Halberg

Mitten im Taunussteiner Ortsteil Wehen befindet sich der vor allem durch den lokalen Fußball bekannte Halberg. Hier befand sich ein Schiefersteinbruch. Viel zu sehen ist vor Ort nicht mehr: einige Meter Gleise der Lorenbahn, die die Straße nach Orlen queren, einige Bearbeitungsspuren am Fels im dichten Wald am Hang und verschüttete Gebäudereste – der Steinbruch…

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Steinbruch Taunusstein – Altenstein

Auf dem Taunuskamm zwischen Wiesbaden und Taunusstein, unweit der Aartalbahn – Station Eiserne Hand befindet sich das heutige Naturdenkmal Altenstein. Der Quarzitfelsen wurde in den Jahren 1854 bis 1857 als Steinbruch genutzt, was die markante Form des Felsens erklärt. Der gewonnene Stein wurde als Pflasterstein für den Bau der Straße im Aartal benötigt (heute ist das die…

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Steinbruch Holzhausen über Aar

Unmittelbar am steilen Berghang an der Aarstraße, die heute B 54 heißt, befand sich der Schiefersteinbruch Holzhausen über Aar. Vermutlich gehörte auch noch eine Tongrube dazu. Versteckt in Wald und Gestrüpp lassen die noch vorhandenen Ruinen kaum noch erahnen, das einst eine gigantische Betonbrücke für eine Drahtseilbahn das Aartal überspannte – als kürzester Transportweg vom…

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Steinbruch Bad Marienberg

Der Abbau im Basaltsteinbruch Marienberg I der Westerwaldbrüche AG begann 1905 – damals in noch recht bescheidenem Umfang. Einen Schub erfuhr die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region (und der Steinbruchindustrie) mit dem direkten Anschluss von Marienberg an die Eisenbahnlinie von Erbach nach Fehl-Ritzhausen im Jahre 1911. Erbach war der zentrale Verladeknotenpunkt für die regionalen Steinbrüche…

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Steinbruch Stöffel

Der Stöffel: eine Basaltkuppe im Westerwald bei Enspel, Stockum, Püschen und unweit der Bahnstation Erbach (heute Nistertal – Bad Marienberg) gelegen. Mit der Erschließung des Westerwaldes durch die Eisenbahn konnte auch die industrielle Ausbeutung der reichen Basaltvorkommen auf dem Stöffel beginnen. Die Westerwälder Zeitung berichtet am 03. März 1901: „Die Basaltgewinnung nimmt auf dem Westerwalde…

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