NVA – Führungsstelle FuTA 4301 Rövershagen

Das gesamte Gelände war seit 1972 in militärischer Nutzung. Baubeginn für den Garagenbunker vom Typ G1d war 1973 – charakteristisch für diesen Bautyp sind die sieben Garagenbuchten.

Den von außen recht unscheinbaren Garagenkomplex sieht man schon weitem.

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Garagenbunker vom Typ G1d der Führungsstelle der FuTA 4301

Rechter Hand vom Garagenkomplex – vom Dickicht zugewuchert – kann man den Personaleingang erkennen.

An den Personaleingang schließt sich ein kleiner Schleusenbereich an, von dem heute leider nicht mehr viel erhalten ist. Von oben tropfendes Sickerwasser hat in diesem Bereich auch deutliche Schäden hinterlassen.

Der Hauptgang befindet sich noch in einem ganz passablen Zustand.

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Seit der Inbetriebnahme des Schutzbauwerkes am 10.05.1974 befanden sich hier Nachrichten- und operative Informations- auswertungsräume der Luftlagedaten. Bis 30.11.1981 unter der taktischen Bezeichnung Funktechnische Kompanie (FuTK) -334, danach dann unter dem Namen Funktechnische Abteilung 4301 (FuTA-4301). Hier wurde die Luftlage im Ostseeraum für den Gefechtsstand 43 bereitgestellt.

Am 01.101991 übernahm die Bundeswehr als FlaRakG 51 diesen Standort und blieb hier bis zum 30.06.1993. Einige Türschilder aus der Zeit der Bundeswehr sind erhalten geblieben.

Ein surreales Bild: Bundeswehr und NATO-Bezeichnungen in einem Objekt der Nationalen Volksarmee der DDR:

Hinter den Türen, die vom Hauptgang abzweigen befinden sich leere Räume; erstaunlich gut erhalten ist noch der Sanitärbereich – wenig Zerstörung! Und alles noch im typischen NVA / DDR – Look!

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In knalligem rot präsentiert sich der erstaunlich gut erhaltene Filterraum als Teil der Belüftungsanlage – wie eben erst abgeschaltet. Die Wasseraufbereitung sieht dagegen richtig verwahrlost aus.

Die Betriebsräume der Nachrichtentechnik sind noch gut erkennbar – gut erhalten ist die Kabeleinführung und einige Schaltschränke der Rangierverteilung sind auch noch erhalten. An einer Wand hängt ein einsamer gußeiserner (!) Sicherungskasten.

Am Ende des Hauptganges befindet sich der große Führungsraum auf geständertem Boden – völlig ausgeräumt, aber die Vertäfelung ist noch gut zu erkennen.

Vom Hauptgang vor dem Führungsraum zweigt der Garagenzugang ab – zwei große Schleusentüren sind noch erhalten. Die eigentliche Drucktür, die den Zugang verschloß liegt einen Meter neben der Eingangsöffnung – vermutlich haben die Schrottdiebe das Gewicht des Teiles unterschätzt!

Vom Garagentor aus gesehen präsentiert sich der Bunkereingang ebenfalls recht unscheinbar. Gut zu erkennen ist der metallene Laufsteg, der am Kopf der Garagen vor der Bunkerwand verläuft. In der Garagendecke sind Öffnungen zu erkennen – vermutlich Zuleitung für Antennenkabel bzw. Abluftrohr für mobile Technik.

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Garagenzugang zum Bunker

Zum Schluss noch ein kleiner Abstecher auf das Bunkerdach, auf dem noch einige Aufbauten erkennbar sind. Hier muss man höllisch aufpassen, das man nicht über zugewucherte und nicht zu sehende Öffnungen stolpert! Von dort oben hat man einen guten Blick auf die benachbarte Bogendeckung, die den Gefechtsstand 43 verbirgt.

Neben den Resten der Antennenanlage findet sich im hohen Gras noch der Rest eines größeren Tarnnetzes, einfach liegen gelassen und vergessen. Ein schönes bildhaftes Gleichnis für den gesamten Ort hier.

4 Gedanken zu „NVA – Führungsstelle FuTA 4301 Rövershagen

  1. 1986-88 dort bei Pori als Funkorter gedient. Selbst aus heutiger Sicht sehr moderne Technik der Luftverteidigung. Habe Mathias Rust auf dem Bildsirm gesehen, auch Awacs, SR71 und fast täglich die Agression der F16-Pärchen.

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  2. Ich war 1981/82 ihm Rahmen meines Grundwehrdienstes als Auswerter/Planzeichner in Rövershagen.Es war manchmal stressig aber ansonsten eine tolle Erfahrung.Ein Höhepunkt war das Raketenschießen in der Sowjetunion.Tolle Typen kennengelernt.

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