Das Stabs- und Nachrichtengebäude des Bataillon Materielle Sicherstellung (BMS-8) sieht aus, als wäre es auf einem kleinen Hügel errichtet worden.
Der kleine Hügel ist jedoch ein Schutzbauwerk, der nicht allzu tief in die Erde gebaut werden konnte (vermutlich steht hier das Grundwasser etwas höher an). Nähert man sich dem Gebäude auf der Betonplattenstraße, fällt als erste der Abluftturm der Netzersatzanlage ins Auge.
Gleich daneben befindet sich der Montageschacht. Die Abdeckung sieht noch völlig intakt aus. Ein paar Schritte weiter befindet sich der Haupteingang zum Stabsgebäude.
Quasi gleich daneben, ragt eine Notausstieg des Bunkers aus der Erde, notdürftig mit den Resten der originalen Blechluke abgedeckt.
Die kleine Öffnung gestattet einen Blick ins Innere. Wie erwartet: die in den Beton eingelassenen Stahlbügel als Steighilfe sind noch alle erhalten und führen knapp zwei Meter nach unten. Auf der Seite, die dem Gebäude zugewandt ist, mündet die Notausstiegs-Betonröhre. Sie liegt ein klein wenig über dem Bodenniveau des Schachtes zum Schutz vor Regenwasser.
An der Giebelseite befindet sich hinter einer kleinen Erdaufschüttung, die dem Splitterschutz diente und heute von dichten Büschen und Bäumen bewachsen ist, der Hauptzugang in das Schutzbauwerk. Ob der Bunker auch vom Gebäude selbst zugänglich war, ist derzeit nicht bekannt. Aus der Giebelwand des Gebäudes ragen dicke Lüftungsrohre heraus, die heute hinter dichtem Grün fast verschwinden.
Die Bunker-Außentür dürfte sich noch im Originalzustand befinden und hängt etwas windschief in den Angeln. Ein mit Nadeldrucker bedrucktes Blatt Papier, das an der Tür befestigt ist, dürfte noch aus der Zeit der Bundeswehr-Nutzung stammen. Hier durfte nicht jeder hinein!
Nachdem man die Außentür geöffnet hat, steht man in einem kleinen Vorraum und vor er obligatorischen Gittertür. Die ist noch Original und stammt aus der Bauzeit des Bunkers.
Im Normalbetrieb wurde die Gittertür vom diensthabenden Dispatcher des Schautzbauwerks elektronisch geöffnet, nachdem man sich über ein Telefon angemeldet hatte; zum zusätzlichen Schutz befand sich eine Kamera hinter der Gittertür, die den Eingangsbereich im Blick hatte. Die Kamera ist heute nicht mehr vorhanden. Auch das originale Telefon wurde durch die Bundeswehr durch eine etwas modernere Variante ersetzt. Der elektrische Schaltkasten im Vorraum befindet sich noch im Originalzustand.
Die Gittertür selbst ist leider verschlossen, so das nur ein Blick in das Treppenhaus des Bunkers möglich ist.
Hinter der Gittertür befindet sich ein kleines Truppen-Wappen, das aus der Nutzungszeit der Bundeswehr stammt. Eindeutig Nachrichtentruppen. Schön, das es noch erhalten ist!
Auch zu Zeiten der NVA wurde der Bunker im regulären Dienst hauptsächlich durch Nachrichtentruppen genutzt. Im Ernstfall hätte sich im Bauwerk zusätzlich die Führungsstelle Rückwärtiger Mobilmachungsverbände/ TT 12 entfaltet. Vermutlich wurden dafür im Schutzbauwerk entsprechende Räumlichkeiten vorgehalten. Details dazu sind derzeit leider nicht bekannt.
Aus den Zeiten der Nutzung durch die Nachrichtentruppen (wahrscheinlich hauptsächlich Funk) stammt auf jeden Fall noch die heute erhaltene Antenne auf der Gebäuderückseite. Ein Belüftungs-Schacht und ein zweiter Notausstieg sind gut zu erkennen.