NVA – Führungsstelle FRA 4331 Barhöft

Der Garagenbunker vom Typ G1c (erkennbar an den 6 Toren) macht nicht nur von außen einen desolaten Eindruck. Die Stahlblechtore fehlen zum Teil völlig, andere wurden aus den Angeln geflext oder gehebelt. Von der betonierten Fläche vor den Garagen ist fast nichts mehr zu erkennen – die Natur hat sich ihr Terrain zurück geholt.

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Innen sieht es noch schlimmer aus – völlig heruntergekommen. Feuerteufel waren am Werk. Einige Räume sind komplett ausgebrannt; teilweise liegt eine dicke Rußschicht auf den Wänden. Schutt- und Müllberge überall. Definitiv kein Ort, an dem man sich gerne länger aufhält.

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Der Garagenbunker beherbergte die Führungsstelle der FRA 4331. Wie bei Garagenbunkern üblich, erfolgte die Stromversorgung von außen über ein in der Fahrzeugbox abgestelltes mobiles Diesel-Notstrom-Aggregat. Heute noch erkennbar sind die Öffnungen für die Kabeldurchführungen unterhalb der Decke.

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Der Stabszugang zu dem Schutzbauwerk erfolgte über die Rückseite.

Der Vermüllungsgrad hier ist inzwischen unerträglich – die Zeiten, das man hier ungehindert entlang gehen konnte, sind lange vorbei.

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Über die äußeren Garagenboxen war ebenfalls ein Zugang zum Bunker möglich, diese dienten als Gefechtszugang bzw. eher zum schnellen Verlassen des Bunkers und zum Bemannen der technischen Fahrzeuge. Der typische rötliche Farbton der Treppe ist noch zu erkennen, auch wenn der Zahn der Zeit auch hier fleißig nagt.

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Die noch vor einigen Jahren vorhandenen Türen sind heute zum großem Teil verschwunden.

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Vom Gefechtszugang führt die Tür direkt auf den Hauptgang des Schutzbauwerkes – rechts (im Bild oben gerade noch erkennbar) zweigt der Zugang ab zum Stabszugang, zu den Sanitäranlagen und zu den Technikräumen. Der Blick in den Hauptgang hat sich in den Jahren des Leerstandes deutlich verändert.

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Türen und Einbauten sind längst verschwunden.

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Heute sind Wände und Boden mit Ruß bedeckt, es riecht noch immer nach Rauch; große Teile der Lüftungsanlage und Kabelschächte, die sich im Deckenbereich befanden, wurden herausgerissen und im gesamten Bauwerk verteilt. Ein sehr düsterer Ort.

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Heute ist es schier unmöglich, den Räumen einzelne Funktionen zuzuweisen. Möglich ist dies noch im Sanitärbereich, auch wenn man die bekannten zwei Buchstaben an der rußgeschwärzten Tür kaum noch erkennen kann…

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Sinnlose Zerstörungswut auch hier.

Die sanitären Anlagen befinden sich schon seit Langem in diesem traurigem Zustand, wie Bilder aus dem Jahr 2012 zeigen. Es ist jedoch kein Trost, festzustellen, das es wenigstens nicht deutlich schlimmer geworden ist.

Ein Vergleich über die inzwischen Jahrzehnte des Leerstandes zeigt das Ausmaß der Verwahrlosung. Hier eine Waschecke im Zimmer des diensthabenden Offiziers.

Von der gesamten Belüftungs- und Steuerungstechnik sind heute nur noch rudimentäre Reste erhalten. Die gesamte Luftfilteranlage ist verschwunden.

Erkennen kann man noch die Elektroverteilung, auch wenn nur noch spärliche Überbleibsel vorhanden sind.

Fast Gänzlich verschwunden ist die Nachrichtenverteilung. Nur in einem kleinen, zugemüllten Raum hängt das, was von der Rangierverteilung noch übrig ist. Hier ist die Zeit auf eher unangenehme Weise stehen geblieben – es sieht heute genauso aus, wie vor einigen Jahren.

Der Nachrichten- und Fernschreibraum mit der VS-Luke ist heute nicht mehr erkennbar – alles verschwunden.

Auch die noch vor wenigen Jahren zu findenden Überreste der Nachrichtetechnik sind heute verschwunden.

Auf einer Klemmleiste war noch gut zu lesen „Richtung Grenzbrigade“ – es bestand also eine Kommunikationsverbindung zur ebenfalls in Barhöft stationierten Grenzbrigade Küste.

Der ehemalige Führungs- und Lageraum ist heute nicht mehr wieder zu erkennen. Hier hat es richtig gebrannt, und es gibt nichts mehr zu sehen.

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Bei genauem Hinsehen findet man noch klitzekleine Überbleibsel, die an die Zeit der Bauwerksnutzung erinnern, an die Zeit des kalten Krieges.

Von seiner Inbetriebnahme 1974 war das Bauwerk bis 1990 in Betrieb. Nach der Übergabe an die Bundeswehr wurde der Standort aufgegeben und (wie leider üblich) völlig ausgeräumt. Zurück blieb eine leere Hülle, die langsam von der Natur zugedeckt wird.

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