Neddemin – Waldesruh

Ein inzwischen sehr unansehnlicher Gebäuderest an der ehemaligen Fernverkehrsstraße 96 (danach dann Bundestraße 96, jetzt nur noch Landstraße) zwischen Neubrandenburg und Altentreptow, im Wald gleich gegenüber des Bahnhofes Neddemin versinkt im Vergessen.

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Gebaut um die Jahrhundertwende war dieser Trümmerhaufen einst ein sehr bekanntes Gasthaus mit Tanzsaal. Es schien damals eine gute Idee zu sein, trotz der abseitigen Lage, gerade hier eine Schankwirtschaft zu errichten. Vermutlich spielte der nahe gelegene Bahnhof eine Rolle, oder die schon damals bedeutende Straße nach Neubrandenburg oder der Steinbruch, der sich hier in der Nähe im Wald befand.

Zu DDR – Zeiten fanden hier regelmäßige Tanzveranstaltungen statt. Nach 1989 war mit Restaurant, Tanzvergnügen und Ausflugslokal schnell Schluss. Ein neuer Eigentümer fand sich überraschend schnell und verwandelte das Restaurant Waldesruh in ein spezielles Etablissement, das im Volksmund den Namen Waldeslust erhielt. Es zählte zu den ersten Einrichtungen seiner Art im Großraum Neubrandenburg. Einheimische wollen wissen, das das horizontale Gewerbe hier auch schon zu DDR-Zeiten ausgeübt worden sein soll….

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Mit dieser Geschäftsidee war dann auch recht schnell Schluß – 1996 brannte das Gebäude vollständig aus und wurde nicht mehr hergerichtet. Der Verfall setzte unmittelbar ein. Diebe, die hier Ziegelsteine in größeren Mengen mitnahmen, gaben den letzten stehenden Wänden den Rest. Heute steht hier nichts mehr… im doppeldeutigem Sinne des Wortes…

Es wird sicher nicht mehr allzu lange dauern, bis die allerletzten Übereste hier verschwunden sein werden.

Quellen:

„Ruine bei Neddemin stürzt ein“; Nordkurier, 03.12. 2014

„Vom Ausflugsziel zur Puffruine“; Nordkurier, 11.03.2016

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