Das Städtchen Rennerod bildete den Mittelpunkt der ehemaligen Westerwaldquerbahn, die als Nebenbahn Herborn mit Montabaur verband. Gebaut wurde die Strecke zwischen 1906 und 1910. Die Gleise erreichten Rennerod aus Herborn kommend schon 1906.
1908 wurde im Bahnhof Rennerod ein zweiständiger Rechtecklokschuppen gebaut, der nach einem schweren Bahnunfall 1954 abgerissen werden musste – eine Lok hatte in voller Fahrt zuerst das geschlossene Tor des Lokschuppens und anschließend dessen Rückwand durchfahren; der Lokschuppen stürzte daraufhin ein und wurde nicht mehr aufgebaut.
In Fehl-Ritzhausen zweigte eine 1911 gebaute Querverbindung zur Oberwesterwaldbahn ab, die über Bad Marienberg nach Erbach führte.
1959 wurde der Verkehr zwischen Rennerod und Steinringsberg in Richtung Herborn eingestellt – damit war die durchgehende Verbindung zwischen Herborn und Montabaur unterbrochen und das Streckensterben auf Raten begann.
Der Bahnhof Rennerod war von da an Endbahnhof für die aus Montabaur kommenden Züge.
Der ewige Kreislauf aus unattraktiver werdender Bahn, sinkenden Fracht- und Passagierzahlen, erschöpfte Vorkommen in den Steinbrüchen und Bergwerken, Unternehmensschließungen, weiter sinkenden Frachtraten, Verlagerung der Transporte von der Schiene auf die Straße, fehlende Investitionen in die Strecke und weiteren Streckenstilllegungen war nicht mehr aufzuhalten.
Gleisrückbau im Bahnhof Rennerod – Blickrichtung Fehl-Ritzhausen
Bedeutung hatte die Bahn zuletzt noch für lokale Unternehmen und die nahe gelegene Alsberg-Kaserne.
Die letzte Strecke von Rennerod in Richtung Montabaur wurde 1981 für den Personenverkehr stillgelegt; einiger Güterverkehr erfolgte noch bis 1995.
Ein großer Teil der Gleise wurde inzwischen abgebaut. Das Bahnhofsgebäude Rennerod steht seit 2003 unter Denkmalschutz, nachdem es zunächst dem Verfall preis gegeben worden war.
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