Rostock – Hansa Filmpalast

Anfang der 1930er Jahre entstanden für die Angestellten und Arbeiter der Heinkelwerke ganze Stadtviertel neu. Rostock wurde in dieser Zeit industrielle Großstadt. Auch dieses Wohngebiet im Bereich zwischen Maßmannstraße und den Eisenbahngleisen wurde für die Heinkelwerker errichtet. Der Leiter der Heinkel-Bauabteilung war zeitgleich Mitglied der Geschäftsführung der städtischen Siedlungsgesellschaft und nahm so Einfluss auf die Konzeption der neu zu bauenden Wohnquartiere. Es sollten lebendige Stadtteile sein, ein Kino gehörte damals zwingend dazu.

image-2019-05-01 (2)In zentraler Lage entstand nach der Fertigstellung des Wohngebietes dieser imposante Backsteinbau, der im Juli 1937 als Hansa Lichtspiele eröffnet wurde. Es galt lange als schönstes Kino in Rostock. Erbaut im typischen Backsteinstil. Die Außenwände verziert mit lebensgroßen Wandfiguren.

Nach 1990 kam das Kino in den Besitz der Unternehmensgruppe Kieft, die es im Inneren zunächst umbaute und 1993 wieder eröffnete.

Im Sommer 2012 schloss sich der Vorhang zum letzten Mal. Zunächst wurden technische Störungen als Ursache angegeben. Eine Wiedereröffnung als Kino erfolgte nicht mehr – zu groß war der Investitionsbedarf in neue digitale Abspieltechnik sowie notwendige Erhaltungsinvestitionen im Gebäude.

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Nach 4 Jahren Leerstand gab es einen Nachnutzer: ein Fitnessstudio. Der erfolgte Umbau im Inneren zerstörte das Kino-Ambiente – mit einer Stahlträgerkonstruktion wurde eine Zwischendecke im Kinosaal eingezogen, neue Fensterdurchbrüche erfolgten – trotz Denkmalschutz.

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