Etwa um 1976 herum wurde im Rostocker Hinterland ein Gelände zum Schießtraining für die Stasi- Mitarbeiter der Bezirksverwaltung Rostock gesucht. Fündig wurde man im abgelegenen und versteckten Dörfchen Fresendorf, nicht weit vom großen Dienstobjekt in Waldeck-Dummerstorf entfernt und auch von der Zentrale der Bezirksverwaltung in Rostock schnell zu erreichen.
Durch seine Lage in einer kleinen Talsenke war das Gelände für Außenstehende kaum einsehbar – tarnen und verschleiern gehörte immer dazu. Von außen ist die Weitläufigkeit des Geländes nicht zu erkennen. Mindestens ein Pistolenschießstand und eine Schießbahn für die Maschinenpistole vom berühmt-berüchtigten Typ Kalaschnikow beherbergte das Gelände. Alles war von einer Mauer und Zäunen umschlossen. Den Zufahrtsbereich bewachte ein Postenturm. Ungesehen kam hier niemand in die Nähe.
1984 wurde das Gelände nochmals erweitert; dazu schloss das Ministerium für Staatssicherheit sogar eine entsprechende Vereinbarung mit dem damaligen Bewirtschafter der landwirtschaftlichen Flächen, dem VEG Bandelstorf.
Das Haupt- Zufahrtstor zum Gelände sowie die DDR-typische Peitschenlampe im Beton-Look sind noch heute erhalten.
Hinter dem Tor, rechts neben dem ehemaligen Weg zur Schießbahn und unmittelbar hinter dem Zaun, erkennt man noch die Reste einer Schrankenanlage. Auch das handgemalte Verkehrszeichen ist noch „typisch DDR“.
Nach dem Wendeherbst 1989 und der damit einhergehenden zügigen Entwaffnung des Geheimdienstes wurde der Schießplatz Fresendorf schon am 24. Januar 1990 an die Bezirksbehörde der Deutsche Volkspolizei (BDVP) übergeben.
Auch heute noch ist das Gelände in Privatbesitz und wird zeitweise genutzt.
Quellen:
Im Bundesarchiv finden sich unter den folgenden Signaturen Informationen: BArch, Rst Abt RD/274; BArch, Rst Abt RD/374 Bd 1
LostplaceWunderland 