Gelungen

Mein Herz schlägt für Lost Places und deren Geschichte. Ich freue mich über jeden vergessenen Ort, den ich sehe. Noch mehr, wenn es gelingt, dessen Geschichte zu rekonstruieren und die immer brennenden Fragen zu beantworten: Was war das einmal? Warum wurde es gebaut? Warum wurde es verlassen?

Mindestens ebenso schön finde ich es, wenn Lost Places ihrem Vergessen entrissen wurden. Wenn sie liebevoll saniert und erhalten werden, eine sinnvolle Nachnutzung erfahren. Das gelingt leider viel zu selten, noch seltener gelingt es gut.

Gerade innerstädtische Lost Places werden oft als ungeliebte „Schmuddelkinder“ behandelt. Allzu schnell und oft allzu laut wird nach dem Abrißbagger gerufen. Gelingt jedoch eine Sanierung, sind es gerade diese Orte, die das Stadtbild aufwerten und zu neuen Zentren städtischen Lebens aufsteigen. Denn diese Orte haben ein unverwechselbares Gesicht, einen Charakter und eine Geschichte.

Der eine oder anderen Ort soll hier genannt werden, als Beispiel dafür, was ich unter gelungenem Denkmalschutz verstehe. Als mein persönliches Plädoyer zum Erhalt unserer kulturellen Identität, für den Erhalt des Einzigartigen.


Berlin – Brauerei Schultheiss

Berlin – Prenzlauer Berg. Ein wundervoll erhaltenes großes Areal im unverkennbaren Stil der sogenannten Industriekultur. Der Komplex der ehemaligen Schultheiss-Brauerei stammt in seinem heutigem Ausmaß aus den letzten Dekaden des 20. Jahrhunderts. Den zweiten Weltkrieg überstanden die Gebäude fast unbeschädigt, so dass der Brauereibetrieb recht schnell wieder aufgenommen werden konnte – nun unter dem Namen…

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Rostock – Likörfabrik Krahnstöver

Ein wirklich gutes Beispiel für die Wiederbelebung eines ehemaligen innerstädtischen Lost Places ist die ehemalige Likörfabrik von Julius Kranstöver in der Rostocker Grubenstraße / Ecke Große Wasserstraße. Die Grubenstraße war zuletzt eine sehr unattraktive Straße, dominiert von dem durch die Straße verlaufenden Gleis der Hafenbahn zum nahen Güterbahnhof (das Gleis verlief genau vor dem Gebäude). Im…

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Wiesbaden – Jagdschloss Platte

Auf dem 500m hohen Taunushauptkamm, nordwestlich von Wiesbaden, wurde in den Jahren 1823 bis 1826 für den Nassauischen Herzog Wilhelm ein Jagdschloß in klassizistischem Stil errichtet. Genutzt wurde es hauptsächlich in der Jagdsaison im Herbst. Kurz vor dem Ende des zweiten Weltkrieg wurde es bei einem Bombenangriff auf eine nahe gelegene Flak-Stellung am 03. Februar…

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Wiesbaden – Schlachthof

Im Jahre 1884 wurde vor den Toren der Stadt Wiesbaden ein Schlachthof errichtet. Es entwickelte sich schnell ein größerer Komplex; Viehandel in großen Viehhallen und Fleischverkaufsstellen aller Art, eine Ölmühle und später sogar eine Spedition siedelten sich hier ebenso schnell an. In den Jahre 1897 bis 1899 entstand die Kühlanlage und das Maschinenhaus nebst Wasserturm.…

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Guben – Villa Cohn

Vergessen sind heute die Namen Apelius Cohn, Hermann Lewin und Dr. Alexander Lewin. Erhalten werden konnte der repräsentative Wohnsitz der Familie Lewin, der ein wichtiges Kapitel Gubener Stadt- und Industriegeschichte erzählt. Der Geschäftsmann  Apelius Cohn gründete im Jahre 1859 in Berlin die Firma A. Cohn Hut-Furniturenhandlung. Mit der Geschäftsleitung beauftrage er seinen Schwager Hermann Lewin.…

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