Ganzkow | LostplaceWunderland

Baubeginn für dieses Gutshaus im Dornröschen-Schlaf war Ende des 17. Jahrhunderts – der Bauherr, Obristenleutnant Joachim Friedrich von Barner, hatte das Gut Ganzkow 1688 käuflich erworben, nachdem er es schon von 1668 bis 1678 als Pfand inne hatte.

Ganzkow war im Jahre 1676 noch Schauplatz eines Hexenprozesses, bei dem vier Frauen den Feuertod auf dem Scheiterhaufen fanden – leider erinnert vor Ort nichts an diese schrecklichen Ereignisse.

In den folgenden Jahrhunderten wurde das Gutshaus durch wechselnde Besitzer mehrfach umgebaut. Insbesondere nach einem Brand im Jahre 1920, der den Mittelflügel schwer beschädigte, bekam das Gebäude im Wesentlichen seine heutige Form.

Der eingeschossige Bau trägt ein Mansarddach und wirkt dadurch höher; ein Blick ins Innere offenbart nicht nur den desaströsen Zustand, sondern gestattet auch einen Blick auf das Fachwerk.

Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges blieb das Gutshaus im privaten Besitz (nachdem die Besitzer mehrfach wechselten). Im Zuge der Bodenreform 1945/1946 wurden auch hier die Besitzer enteignet.

Das Gebäudeensemble hatte zu Zeiten der DDR eine vielfältige Nutzung: der Dorfkonsum befand sich hier, ein Kindergarten, die Bibliothek nebst Lesezimmer, die Gemeindeverwaltung und Wohnungen. 1990 war damit schlagartig Schluss.

Seit 1990 steht das Gebäude leer und diente – wie leider viel zu oft – als Spekulationsobjekt. In die Substanz des Gebäudes wurde leider nichts investiert. Auch vom mehr als einem Hektar großen Schlosspark ist heute nicht mehr viel zu erkennen.