Mallin – Herrenhaus

Es war fast so, wie bei einem bekannten Brettspiel. Vorbei an Parkstraße und Schlossallee..

… und am Ende wartete (fast neben einem Hotel gelegen) dieses Schmuckstück: das Guts- bzw. Herrenhaus von Mallin.

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Wer sich jetzt fragt: wo, bitte, liegt Mallin?, der befindet sich wahrscheinlich in guter Gesellschaft. Das einstmals selbständige (und inzwischen eingemeindete) Dörfchen Mallin liegt zwischen Penzlin und Neubrandenburg, westlich des Tollensesees. Bis 1945 war das Dorf sogar per Bahn erreichbar – es lag unmittelbar an der Trasse der Mecklenburgischen Südbahn und besaß sogar einen eigenen Bahnhof. Dies verkündet sogar ein schön gestalteter Giebel am Schlosshotel, das gar kein Schloss ist, sondern nur unweit des schloßähnlich gestalteten Gutshauses liegt.

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Das Herrenhaus stammt aus dem Jahr 1870 – „wiki“ weiß zu berichten, das es von einem Baron Carl Ludwig von Hauff errichtet wurde. Im Besitz der Adelsfamilie von Hauff blieb das Gebäude bis 1938. Für die Zeit von 1938 bis 1945 wird eine Margarethe Beckmann als Eigentümerin geführt. 

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Herrenhaus und Gut Mallin waren immer Allodialgut – also privates Vermögen in freier Verfügungsgewalt einer Adelsfamilie. Es ist daher zu vermuten, das die Eigentümer nach 1945 enteignet wurden.

Schild EinsturzgefahrDas obere Stockwerk beherbergte ab der Nachkriegszeit bis 1990 Wohnungen; der Festsaal des Herrenhauses wurde als solcher weiter genutzt und war Bestandteil eines Restaurants, das sich im Untergeschoss befand. Seit 1991 steht das Gebäude vollständig leer und hat nun, nach mehreren Besitzerwechseln, hoffentlich seinen Retter gefunden – zumindest sind seit 2007 Sicherungsarbeiten und seit 2018 einige Teilsanierungen erfolgt. Ein Schild an der Rückseite des Gebäudes warnt vor dem (ohnehin nicht möglichen) Betreten und vor noch bestehender Einsturzgefahr.

Im Schlosspark deckt das dichte grün der Bodendecker die Unebenheiten und verschiedene Hinterlassenschaften zu –  eine Sichtachse führt über ein ehemaliges Wasserspiel zu einem Sockel, auf dem vermutlich eine kleine Statue den Garten verschönerte; man fühlt sich ein wenig wie im Märchen.

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Bis das Gebäude in alter Pracht neu erstrahlen wird, ist es noch ein weiter Weg – und im Moment sieht es leider auch nicht danach aus. Still ruhen nicht nur die Reste des ehemaligen Schloßteiches, sondern auch die gesamte Baustelle.

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Quellen:

Jacobs, Monica „Mallin träumt von seinem Märchenschloss“, Nordkurier, 30.04.2017

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