Kreypau – Kanalbrücke

Die Kreypauer Brücke über den unfertigen Saale – Elster – Kanal gehört zu den Kunstbauten, die in der Bauzeit zwischen 1933 und 1943 fertig gestellt wurden.

Hier bei Kreypau sollte der Kanal in die Saale münden. Allerdings querte die Kanaltrasse hier eine Straße, so dass ein Brückenbauwerk erforderlich wurde. Die Brücke wurde fertig gestellt, jedoch das Kanalbett fehlte. Nur unmittelbar am Brückenbauwerk selbst war das Kanalbett vorbereitet und betoniert.

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Kanalbrücke Kreypau – südliches Wiederlager und Teil des mit Grund- und Regenwasser gefüllten Kanalbettes unmittelbar an der Brücke – die ursprüngliche Straße, die mit der Brücke ersetzt werden sollte, verläuft in Höhe der Freileitung im Hintergrund

So ergab sich ein etwas kurioses Bild: eine Brücke über eine mir Regenwasser gefüllte feuchte Wiese ohne Straßenanbindung; wenige Meter entfernt die ursprüngliche Straße völlig intakt.

Kurz hinter der Brücke hätte der untere Vorhafen begonnen, an den sich die untere Schleusenstufe der Schleuse in Wüsteneutzsch angeschlossen hätte. Das Ende der Bauarbeiten am Saale – Elster – Kanal führte dazu, das weder die Schleuse in Wüsteneutzsch noch die fehlenden zwei Kilometer des Kanals bis zur Saale jemals fertig gestellt wurden.

Kreypau 02

Kanalbrücke Kreypau – Blickrichtung Wüsteneutzsch. Dort, wo heute die Büsche und Bäume wachsen, sollte der Vorhafen Kreypau entstehen

Den zweiten Weltkrieg überlebte der Kanal und alle seine Kunstbauten unbeschädigt. Die russischen Besatzer demontierten die fertige (jedoch funktionslose) Brücke in Kreypau und verfrachteten sie sie als Reparationsleistung in die Sowjetunion.

Die leeren Wiederlager der Brücke stehen noch heute in der Landschaft.